Es gibt zwei wunderschöne Geschichten über die Weisheit, die ich Ihnen erzählen möchte:
Die größte Weisheit In alten Zeiten versammelten sich einmal die Götter und überlegten, wo sie die größte Weisheit vor den Menschen verstecken sollten. „Lasst uns die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde verstecken“, schlug einer der Götter vor. „Nein, nein, dort werden die Menschen mit Sicherheit nach der Weisheit suchen. Lasst uns lieber die Weisheit in den kältesten und dunkelsten Tiefen des Meeres verstecken.“ „Auch dort ist die Weisheit nicht sicher versteckt vor den Menschen“, sprach ein anderer der Götter nachdenklich. Und so überlegten und diskutierten sie lange bis die Abendsonne die Gipfel der Berge und die Wellen der Meere in Kupfergold getaucht hat. Der schlaueste aller Götter verfolgte still die Überlegungen der anderen und sagte zuletzt: „Lasst uns die ganze Weisheit im Inneren der Menschen verstecken. Dort ist sicher der letzte Ort, wo sie danach suchen werden.“ So wurde entschieden und so wurde es gemacht. Die Spinne und die Weisheit Vor langer, langer Zeit lebte in Westafrika eine Spinne, die alle Weisheit der Welt allein für sich besitzen wollte. So wanderte die Spinne um die ganze Welt herum, sprach mit Tier und Mensch und sammelte die kostbare Weisheit in einem großen Tonkrug. Die Jahre vergingen und eines Tages machte sich die Spinne wieder nach Hause auf und überlegte, wo nun der Krug voll Weisheit vor dem Rest der Welt versteckt werden sollte. Zu Hause angekommen, wollte die Spinne in den Spitzen des höchsten Baums seinen wertvollen Schatz verstecken. Das ist aber keine leichte Aufgabe gewesen, da der Tonkrug groß und schwer war. Und so bemühte sich die Spinne vergebens die Höhen des Baumes zu erreichen. Dabei fiel der Tonkrug auf den Boden und zersplitterte in unendlich viele kleinen Stückchen, die sich auf der ganzen Welt verteilten. So heißt es, besitzt jeder von uns (s)ein Stück Weisheit.